Benefizkonzert zweier Kapellen ein großer Erfolg − 1500 Euro für „Helfer vor Ort“
Bericht aus dem Rottaler Anzeiger vom 05.04.2011:
Wurmannsquick. „I have a dream“, dieser Traum ist wahr geworden, nicht nur für die beiden Blaskapellen Wurmannsquick und Gern, sondern auch für die Zuhörer in der bis zum letzten Platz gefüllten Turnhalle und für die „Helfer vor Ort“, die mit diesem Konzert unterstützt wurden.
Den Auftakt machten die Georgibläser aus Gern unter Leitung von Ulrich Bärlehner mit dem Märchen „Hans im Glück“, einer Ouvertüre von Hans Hartwig. Das Märchen ging weiter mit dem Stück „King’s Tower“, eine Ouvertüre von Joe Grain. Das Stück erzählt den Traum eines Prinzen, der in seinem Turm einschläft und von der heutigen, modernen Welt träumt. In seinem Traum besucht er ein Blues-Konzert, und da ist eine Sängerin mit wunderschönen, großen Augen und langem, blonden Haar...
„Les Humphries in Concert“, ein Medley, arrangiert von Kurt Gäble, versetzte, viele zurück in die siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts und erinnerte an legendäre Titel wie Mama Loo, Mexiko und Kansas City.
Mit „Marching Drums Show“ unter der Leitung von Frank Glaser zeigten die Schlagzeugschüler ihr Können.
„Forrest Gump“ von Alan Silvestri, arrangiert von Luc Vertommen, damit eröffnete die Blaskapelle Wurmannsquick unter Leitung von Rainer Hirsch ihren Beitrag zum Programm. „Wiesenblumen“ von Alois Aust – arrangiert von Franz Bummerl, erinnerte an die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn. Mit „Ein halbes Jahrhundert Polka“ gelang Very Rickenbacher eine echte Polka-Hymne. Mit dem „Montana Marsch“ von Heinz Hermannsdörfer, einem klangvollen Horn-Marsch aus dem Konzertrepertoire der Egerländer Musikanten, wurden die Zuhörer in die Pause geschickt.
Ein imposanter Ohrenschmaus war nach der Pause das Gemeinschaftskonzert der beiden Blaskapellen unter der Leitung von Rainer Hirsch. Eine moderne Ouvertüre von Jacob de Haan mit dem Titel „Ross Roy“ bildete den Auftakt. „Ross Roy“ ist der Name einer monumentalen Villa aus dem späten 19. Jahrhundert, in der das „St. Peter’s Lutheran College“ im Jahre 1945 gegründet wurde. Jacob de Haan betrachtet „Ross Roy“ in dieser Komposition als Metapher für die Jahre, die man in der Schule verbringt. Charakteristisch ist die fortschreitende rhythmische Bewegung im Bassregister und im Schlagzeug, sie symbolisiert die ständige Bewegung in der Schule, wo man oft als Schüler wie ein Getriebener von Klasse zu Klasse unterwegs ist, bis man endlich die Abschlussprüfung erreicht hat.
„Towards to New Horizon“ von Steven Reineke, das auch dem Konzert den Titel gab, war das gemeinsame Ziel, etwas zu erreichen und den gemeinsamen „Horizont“ zu erweitern. „Concerto d’Amore“ von Jacob de Haan verbindet Barock, Pop und Jazz drei verschiedener Epochen bzw. Stilrichtungen. Die würdevolle Einleitung klingt wie eine barocke Ouvertüre, es folgt ein energischer Abschnitt im Pop-Stil, der in einem charaktervollen Adagio ausläuft. Ein Motiv daraus wandelt sich zu einer Swing-Passage, worauf das Werk mit der Wiederkehr des Adagio-Teils in abgewandelter Form endet.
Bei „Twins“ von Jan Hadermann zeigten die Musiker die moderne Rhythmik und den eher bigband-artigen Stil, den das große Blasorchester beherrscht.
Den Abschluss des Konzerts bildete „The Cream of Clapton“, arrangiert von Ron Segbrets, ein Medley für Blasorchester, die Eric Clapton und Will Jennings ursprünglich für den Film „Rush“ (1992) geschrieben haben. Das melancholische Stück behandelt die Trauer Claptons nach dem Unfalltod seines vierjährigen Sohnes Connor.
Auf den begeisterten Schlussapplaus folgte als Zugabe noch der Rainer-Marsch von Hans Schmid, dessen Liedtext auf das schöne Rottal umgeschrieben wurde. Die Musiker bewiesen dabei, dass sie nicht nur ihre Instrumente hervorragend beherrschen, sondern auch sehr stimmgewaltig sind.
Zu guter Letzt gab es für die „Helfer vor Ort“ einen Scheck mit dem Erlös des Konzertes, 1500 Euro.